OO-OKSTRA - objektorientierte Weiterentwicklung des OKSTRA®

Zentraler Leitgedanke des OKSTRA® ist es, Interoperabilität zu schaffen zwischen unterschiedlichen IT-Landschaften bei Straßenbau- und Verkehrsverwaltungen, Ingenieurbüros sowie der Industrie. Der OKSTRA® in seiner jetzigen Form verwirklicht dieses Ziel durch den Austausch von Daten in Form von Dateien in einem standardisiertem Format auf der Basis eines standardisierten Objektverständnisses.

Der heutige Ansatz kann durch die Verwendung von objektorientierter Technologie entscheidend verbessert werden. Der grundsätzliche Paradigmenwechsel soll an einem einfachen Szenario erläutert werden (Hinweis: Das Szenario soll nur zur Verdeutlichung der grundsätzlichen Unterschiede dienen und erhebt keinen Anspruch auf sachliche Korrektheit!):

Aufgabe

"Der Mitarbeiter A.S. der Straßenbauverwaltung benötigt im Zuge einer Straßenneubauplanung die Gesamtfläche der betroffenen Flurstücke. Er kennt den von der geplanten Trasse betroffenen Korridor."

Bisherige Vorgehensweise

Vorgehensweise mit OKSTRA®

Vorgehensweise mit objektorientiertem OKSTRA®

Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, von einer datenbasierten zu einer dienstebasierten Architektur des Informationstransportes überzugehen: Ausgetauscht werden nicht mehr die Daten eines Objekts, sondern die Objekte beantworten Fragen und führen Aufträge aus. Der Geschäftsablauf wird nicht mehr durch den Datenlieferanten bestimmt, sondern durch den Nutzer.

Die Nutzung einer Online-Schnittstelle, die eine dramatische Beschleunigung des Ablaufs ermöglicht, ist nicht auf objektorientierte Ansätze beschränkt. In der Realität haben sich aber die entsprechenden IT-Standards im Kontext objektorientierter Technologien entwickelt.

Die Vorteile des objektorientierten OKSTRA®

Kernideen objektorientierter Architekturen

Zielsetzung des Forschungsprojekts Objektorientierter OKSTRA®

Der objektorientierte OKSTRA® beschreibt nicht die Architektur von Anwendungen, sondern ein standardisiertes Angebot von Diensten, mit denen sich Anwendungen regelkonform, herstellerneutral, plattformunabhängig, technisch aktuell und wirtschaftlich realisieren lassen.

Das Forschungsvorhaben konzentrierte sich auf die Klärung der Frage, wie eine objektorientierte Modellierung für den OKSTRA® hergestellt werden kann. Als Primärziel des Forschungsprojektes wurde die Bereitstellung und Dokumentation der methodisch-analytischen Hilfsmittel für eine später durchzuführende durchgängige Modellierung festgelegt. Die hierzu gewonnenen Ergbnisse sind in einem 200-seitigen Leitfaden niedergelegt.

Die Realisierung des objektorientierten Designs erfolgt durch die Definition von Operationen zu den OKSTRA®-Objekten. Welche Operationen benötigt werden, ergibt sich daraus, was mit den Objekten angestellt werden soll, d.h. letztlich sind die Geschäftsprozesse des Straßen- und Verkehrswesens ausschlaggebend dafür, welche Fähigkeiten die OKSTRA®-Objekte benötigen.

Eine Erweiterung des bestehenden OKSTRA® in einen OO-OKSTRA® erfordert daher zunächst eine Inventur und Klassifizierung der Geschäftsprozesse und ihrer Zusammenhänge. Für die Geschäftsprozesse zu einer Neubaumaßnahme wurde im Forschungsvorhaben ein derartiger Geschäftsprozesskatalog erarbeitet. Jeder zur Untersuchung anstehende Geschäftsprozess wird mit den Verfahren der objektorientierten Geschäftsprozessodellierung in Aktivitäten und Anwendungsfälle zerlegt und formal strukturiert. Aus der Analyse dieser Untereinheiten bildet sich zunächst die Objektwelt des Geschäftsprozesses. Aus dem Zusammenwirken der Objekte werden ihre Verantworlichkeiten und daraus ihre Nachrichten-Austausch-Beziehungen abgeleitet. Diese werden als Operationen formal gefasst. Eng zuammenwirkende Objekte bilden die Grundlage für fachliche Dienste, die in geeigneter Realisierung (z.B. als Web Services) zur Unterstützung des untersuchten Geschäftsprozesses eingesetzt werden können. Als Musterbeispiel für eine Modellierung eines maßnahmenbezogenen Prozesses wurde die Kostenberechnung innerhalb einer Baumaßnahme ausgewählt (Siehe hierzu den erarbeiteten Leitfaden)

Der Einsatz von OO-Technologien erfordert auch den Einsatz neuer Werkzeuge zur Formulierung und Vermittlung des OO-OKSTRA-Modells sowie zur Realisierung der Kommunikation zwischen den OKSTRA®-Objekten. Beispiele sind die Nutzung des de-facto-Standards bei objektorientierten Modellierungssprachen UML und der weitgehende Einsatz von "Internetstandards" wie XML und SOAP. Daneben existieren eine ganze Reihe weiterer Standardisierungsvorschläge für Kernaufgaben in verteilten, dienstebasierten Systemen (u.a. Ereignisverarbeitung, Transaktionen und Sicherheit)

In den folgenden Dokumenten finden Sie detailliertere Informationen zu den Ergebnissen aus diesem Forschungsvorhaben:

Titel  Dokument
Ein Muster-Geschäftsprozesskatalog für die Aktivitäten für eine Neubaumaßnahme, von der Bedarfsermittlung bis zur Dokumentation der fertigen Maßnahme. Der Katalog wurde durch ein Team von Fachleuten des Planungs- und Baubereichs einem fachlichen Review unterzogen. N0047.pdf
Leitfaden zur Modellierung des objektorientierten OKSTRA®. Erläutert den Ablauf einer OKSTRA®-Modellierung mit Hilfe der Techniken Objektorientierte Geschäftsprozessmodellierung (OOGPM) und Objektorientierte Analyse und Design (OOAD). Stellt zentrale Grundbegiffe, Methoden, Dokumentationsrichtlinien und Standardmodelle vor. Enthält als Beispiele:
  • ein Modell zur Kostenberechnung gemäß der "Anweisung zur Kostenberechnung für Straßenbaumaßnahmen (AKS85)" samt Beschreibung einer prototypischen Realisierung mit Web Services
  • ein Modell zur lanzeit-transaktionsgesichterten Fortführung verteilt verwalteter OKSTRA®-Objekte.
N0048.pdf


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Letzte Änderung: 03. Januar 2017
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